Vierbeinige Helfer im Infrastrukturausbau?

LAT testet Roboterhund SPOT

Beweglicher Droide als Mechaniker oder sympathischer viereckiger Müllaufräumer. Was lange Zeit Stoff für gute Science-Fiction Filme gab, ist längst in der Realität angekommen. Zwar nicht in Form des intelligenten R2-D2 oder dem niedlichen Roboter WALL-E, aber in Form von Staubsaugern oder Rasenmähern. Die Technologie hat vieles was bislang als Fiktion galt, möglich gemacht. Ausgestattet mit Greifern, Werkzeugen, Sensoren oder anderen Fertigungsmitteln übernehmen Roboter bereits heute Handhabungs- und Fertigungsaufgaben. Aktuell stellt der Fahrzeugbau den größten Einsatzbereich von Industrierobotern dar.

Also warum nicht auch einen Roboter im Infrastrukturausbau? Dafür gibt es aus unserer Sicht mehrere Argumente. Auch in naher Zukunft wird sich der akute Personalmangel nicht bessern. Eine starke Konzentration gibt es dabei u. a. in den technisch-gewerblichen Berufen wie beispielsweise Elektroniker oder Mechatroniker (Quelle: DVF 2019). Leitungstiefbauer/innen kümmern sich um die Energie- und Breitbandleitungen, Wartungsarbeiten an  Gas- /Wasser- /Abwasser und FW-Leitungen und natürlich um die Verkehrswende: Aber sie werden weniger. Hinzu kommt, das fahrgastfreundliches Bauen nicht personalfreundliches Bauen bedeutet. Gearbeitet wird an Feiertagen, in der Nacht und oft in langen Schichten am Stück. Nachtarbeit ist körperlich anstrengender und die Arbeit an Feiertagen steht im Konflikt zur Familienfreundlichkeit. Das bedeutet für uns: Durch eine Zusammenarbeit von Mensch und Roboter können wir unsere guten Mitarbeiter/innen unterstützen und sie im Arbeitsalltag entlasten.

Gute Gründe für Justus Steinbrecher, Leiter Innovationen der LAT Gruppe, sich mit dem Thema „Roboter bei LAT“ zu beschäftigen. Damit gehört LAT zu den Innovationstreibern, denn im Gleisbett hat sich in Richtung Robotics bisher eher wenig getan. Zusammen mit der Berliner Hochschule für Technik (BHT) möchten wir in naher Zukunft mögliche Einsatzbereiche und Nutzen evaluieren. 

Beweglichkeit im Gleisbett

Grundvoraussetzung für den Einsatz eines Roboters am Gleis, ist die Beweglichkeit. Ein wendiger, mobiler Roboter im offenen Gelände ist der robotische Hund SPOT von Boston Dynamics. Dank der Vorstellung von Génération Robots konnte auf dem Gelände unseres Nachbarn Talgo das Team LAT und Herr Benjamin Panreck, wissenschaftlicher Mitarbeiter der BHT, selbst überzeugen. Alle waren überrascht, dass sich SPOT sicher auf dem wackeligen Terrain fortbewegt.

SPOT ist eines von verschiedenen Modellen, das LAT sich genauer anschauen möchte. Das Familienunternehmen möchte gemeinsam mit der Hochschule in einem mFund Projekt des Bundesministeriums für Verkehr und Wirtschaft auch die möglichen Einsatzbereiche sowie die Anpassungsmöglichkeiten etwa mit Kameras oder einem Roboterarm evaluieren.

Das erste Feedback unserer Mitarbeiter/innen bezog sich interessanterweise auf das Aussehen: „Etwas beängstigend, wie sich der Hund bewegt“ sagte zum Beispiel Niederlassungsleiter Alexander Möller und ergänzt lachend: „Für die Bewachung der Kabel sicher gut: Dem möchte ich nachts nicht begegnen“.

Vielleicht schaut sich die LAT Gruppe den Bereich noch mal genauer an. Für die Optik zumindest könnten wir der Vorlage von Pudu Robotics folgen, das asiatische High-Tech Unternehmen hat dem Dienstleistungsroboter „BellaBot“ mit einem freundlichen Katzengesicht verziert.

Bis unsere Kollegen einen Roboter im Team begrüßen dürfen, wird es noch etwas dauern. Aber wir sind dran.

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